Pressemitteilung
Bau von Hybrid-Forschungsschiff in vollem Gange
29/03/2022
Yanmar Europe B.V.
Das neueste Schiff der Geological Survey of Norway liegt derzeit in der Kewatec-Werft in Porvoo in Finnland auf Kiel. Das auf den Namen „Geologen“ getaufte Schiff ist für die Forschung in norwegischen Gewässern bestimmt. Derzeit wird der Rumpf gebaut. Das Schiff ist 24 Meter lang, 6 Meter breit und mit einem neuartigen Hybridantrieb ausgestattet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 18 Knoten.
Jari Ahoranta ist Sales Director bei Kewatec. Er erläutert: „Die e-Work 2390 Survey ist ein Mehrzweckschiff, das für die Meeresforschung und Ausbildung sowohl in flachen Schärengewässern als auch auf hoher See gebaut wurde. Das Schiff bietet Arbeitsdecks, Nass- und Trockenlaboratorien, einen begehbaren Kühlraum, große Innenlager, Tankräume, Maschinenräume und ein breites Steuerhaus mit Rundumsicht. Es kann von vier verschiedenen Ruderständen aus bedient werden.
„Der Kunde möchte das Schiff für Aufgaben wie geologische Untersuchungen, akustische Ortung, seismische Untersuchungen und Echolotung verwenden. Außerdem installieren wir einen Dreiecksausleger und eine Winde für die Probenentnahme direkt vom Meeresboden.“
Diese komplexen Aufgaben bedeuten, dass das Schiff mit empfindlichen und genauen Messgeräten ausgestattet werden muss. Daher wurde bei seiner Konstruktion besonderer Wert auf geringe Geräuschentwicklung und Vibrationen, hohe Sicherheit und dynamische Positionierung gelegt.
Hybridantrieb mit IMO III-Emissionsstufen
Das Antriebssystem ist wirklich interessant. Es verfügt über zwei Yanmar 6AYEM-GTWS-Einheiten mit einer Leistung von je 670 kW (911 PS), die Teil eines Hybridsystems sind. Das System besteht aus zwei unabhängigen Antriebssystemen mit vollständiger Redundanz.
Ahoranta führt aus: „Bei der Wahl des richtigen Motors sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Wir brauchen die beste Kombination aus technischen Eigenschaften, Eignung, Lieferzeit und Preis, und dies wird von Fall zu Fall ermittelt. Auch hier war es zwingend erforderlich, die IMO Tier III-Emissionswerte einzuhalten. „Darüber hinaus handelt es sich um ein Schiff mit Hybridantrieb, und umweltfreundlichere Lösungen waren von Anfang an ein Schlüsselfaktor.“
Das System basiert auf einer Konstruktion von Kumera-Helseth und Brunvoll-Triton. Hauptmotor und Antriebswelle sind wie üblich ausgeführt, aber am Getriebe wird ein mechanischer Anschluss für den Elektromotor vorgesehen.
Das batteriebetriebene Hybrid-Antriebs- und Manövriersystem besteht aus einem Generator, einer Antriebssteuerung, einem Energiemanagementsystem, Batterien mit Überwachungssystemen sowie Umrichtern und Filtern für die Elektromotoren. Es gibt einen Gleichstromsicherungskasten, damit die Sicherheit gewährleistet ist, und ein Steuersystem, über das alles verwaltet werden kann.
Auf der Brücke befinden sich zwei Hauptbedienfelder für Hybridsteuerung, Rudersteuerung, Backup-Steuerung und Ruderanzeigen. Ahoranta merkt an: „Leistung aus Hybridbatterien kann bei niedrigen Geschwindigkeiten eingesetzt werden, wobei das Aufladen über Generatoren oder die Elektromotoren am Getriebe oder gegebenenfalls an Land erfolgen kann. Wenn das Boot mit den Hauptdieselmotoren fährt, können die Batterien von Permanentmagnet-Elektromotoren geladen werden. Beim Hybridbetrieb erfolgt der Wechsel zwischen Diesel- und Elektroantrieb mit nur einer Taste.
„Es gibt verschiedene Betriebsarten. Im DM-Betrieb laufen beide Dieselmotoren mit der maximal verfügbaren Leistung. Im PM-Betrieb können die Motoren zum Laden verwendet werden. Im elektrischen Betrieb werden beide Elektromotoren mit Strom aus den Batterien versorgt. Im Hybridbetrieb kann ein Hauptmotor eingesetzt werden, während die zweite Schraube von einem Elektromotor angetrieben wird.“
Die Hybridlösung sorgt für ein zusätzliches Gewicht von etwa 4.000 kg. Die Motoren wurden entsprechend angepasst. Darüber hinaus verfügt das Schiff über ein behördlich zugelassenes Überwachungs- und Alarmsystem für den sicheren Betrieb der unbemannten Maschinenräume mit ferngesteuerter Start/Stopp-Steuerung von der Brücke aus.
Seetauglichkeitsprüfung und Lieferung sind für das viertel Quartal 2022 geplant.
Anfragen
Yanmar Europe B.V., Marketing Dept.
Dana van Kammen
dana_vankammen@yanmar.com
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